Begriffe

WCAG

Die Web Content Accessibility Guidelines (kurz WCAG; engl. „Richtlinien für barrierefreie Webinhalte“) sind eine Empfehlung der Web Accessibility Initiative (WAI) des World Wide Web Consortiums (W3C) zur barrierefreien Gestaltung der Inhalte von Internetangeboten.

BGG

Das deutsche Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen bzw. Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) soll eine Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen beseitigen bzw. verhindern sowie die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Leben in der Gesellschaft gewährleisten und ihnen eine selbstbestimmte Lebensführung ermöglichen. (§ 1 BGG)
Das Gesetz gilt vorrangig für Träger öffentlicher Gewalt auf Bundesebene. Zur Umsetzung der gleichen Inhalte auf Länderebene werden jeweils landeseigene Landesgleichstellungsgesetze erstellt.
Diese Landesgleichstellungsgesetze enthalten jedoch teilweise andere Intentionen und Anforderungen.

Das BGG formuliert insbesondere

  • ein Benachteiligungsverbot für Träger öffentlicher Gewalt (§ 7 BGG)
  • Herstellung von Barrierefreiheit in den Bereichen Bau und Verkehr (§ 8 BGG)
  • Recht auf Verwendung von Gebärdensprache und anderen Kommunikationshilfen (§ 9 BGG)
  • Bestimmungen zur Gestaltung von Bescheiden und Vordrucken (§ 10 BGG)
  • Bestimmungen für eine barrierefreie Informationstechnik (§ 11 BGG)

BITV

Die Verordnung zur Schaffung barrierefreier Informationstechnik nach dem Behindertengleichstellungsgesetz, kurz Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung – BITV 2.0, ist eine Ergänzung des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) vom 27. April 2002. Diese Verordnung gilt für alle Internetauftritte sowie alle öffentlich zugänglichen Intranetangebote von Behörden der Bundesverwaltung

PDF/UA

PDF/UA (Portable Document Format/Universal Accessibility) ist seit Dezember 2011 ein finaler Entwurf (FDIS Final Draft International Standard) und wurde im Sommer 2012 als ISO-Standard 14289-1 veröffentlicht.

Was ist PDF/UA?
PDF/UA (Universal Accessibility) ist der internationale Standard für zugängliche PDFs. Der ISO-Standard 14289-1 soll für PDF-Dokumente das sein, was heute die WCAG 2.1 für Webangebote sind. PDF/UA wendet die WCAG-2.1-Konzepte auf PDF an und basiert auf dem ISO-Standard PDF 1.7 (ISO 32000-1).

Warum PDF/UA?
Mit PDF/UA sind klare Vorgaben vorhanden: Wie müssen Grafiken, Texte, Multimedia-Elemente und Formularfelder in einem PDF bereitgestellt werden, damit diese auch für Menschen mit Behinderungen unter Einsatz von technologischen Hilfsmitteln zugänglich sind? Der ISO-Standard hilft Anwendern und Entwicklern, die Bedürfnisse und technischen Anforderungen an barrierefreie PDFs zu erkennen.
Durch klare Vorgaben wird das Verständnis für barrierefreie PDFs auch beim breiten Publikum gefördert, während sich bis dato nur „Experten“ mit dem Thema auseinandersetzten. Der Standard PDF/UA soll als verbindlicher Maßstab für Softwarehersteller, Auftraggeber, Dokumentersteller sowie Prüfinstitutionen und -verfahren herangezogen werden. Auch Verordnungen können auf PDF/UA Bezug nehmen.

PAC (3.0)

PDF Accessibility Checker (PAC 3) testet PDF-Dateien bezüglich Barrierefreiheit sowie die PDF/UA-Konformität von PDFs.

Ohne die Vielfalt von PDF-Dokumenten einzuschränken, legt der PDF/UA-Standard (ISO 14289) fest, wie die uneingeschränkte Zugänglichkeit von Inhalten in PDF-Dateien für Menschen mit Behinderungen sichergestellt werden kann.

Das Matterhorn-Protokoll wurde entwickelt, um die Einführung von PDF/UA in der Praxis zu fördern. Es besteht aus 31 Prüfabschnitten, die sich aus 136 einzelnen, präzise definierten Fehlerbedingungen zusammensetzen. Dies erleichtert erheblich die Überprüfung PDF/UA-konformer PDF-Dateien und -Formulare.

Der kostenfrei erhältliche PDF Accessibility Checker (PAC 3) von der schweizerischen Stiftung „Zugang für alle“ ist das erste Tool, das auf dem Matterhorn-Protokoll basiert.

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